Viele Frauen quälen sich von der Pubertät an mit enormen Schmerzen vor und während der Regelblutung. Die gar nicht so seltene Diagnose lautet Endometriose: Eine Erkrankung, bei der sich die Zellen der Gebärmutterschleimhaut am falschen Ort befinden. Lesen Sie hier, wie die richtige Ernährung dabei hilft, die Symptome der Endometriose zu lindern.

Die richtige Ernährung kann bei Endometriose helfen: Fisch, Avocado, Tomaten, Geflügel und Nüsse dürfen auf den Speiseplan. (© iStock / Getty Images Plus/ a_namenko)
Monat für Monat bluten bei Endometriose die „verirrten“ Zellen sozusagen ins Körperinnere und verursachen starke Schmerzen. Es können sich Herde im Bauchraum, am Darm oder an den Eierstöcken bilden, was zu Zysten, starken Schmerzen und einer geringeren Fruchtbarkeit führen kann. Ein Zusammenhang zwischen Ernährung und Endometriose wurde bislang zwar noch nicht festgestellt, ein ausgewogener Speiseplan kann die Beschwerden aber auf jeden Fall lindern.
Auf einen Blick: Grundregeln für die Ernährung bei Endometriose
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- Essen Sie viele frische, unverarbeitete Lebensmittel und achten Sie auf einen gesunden Lebensstil.
- Greifen Sie zu Lebensmittel mit einer entzündungshemmenden Wirkung, wie solche mit vielen ungesättigten Fettsäuren, einem hohen Zink-Gehalt und viele Antioxidantien.
- Vermeiden Sie Fast-Food und Fertiggerichte sowie rotes Fleisch wie Rind, Schwein, Schaf oder Geflügel.
- Reduzieren Sie vor und während der Periode Milchprodukte und steigen Sie auf pflanzliche Alternativen um.
- Haben sich Herde am Darm gebildet, kann ein Verzicht auf Gluten die Beschwerden lindern.
Was Sie bei Endometriose essen sollten
Die gute Nachricht vorweg: Die richtige Ernährung bei Endometriose geht nicht nur mit Verzicht einher. Es gibt viele Lebensmittel, die eine entzündungshemmende Wirkung haben und so Symptome wie starke Krämpfe lindern können. Dazu zählen zum Beispiel Lebensmittel mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. „Fette“ Fischsorten wie Lachs, Hering, Makrele, Forelle, Thunfisch oder Sardine zählen dazu, aber auch Oliven, jede Art von Nüssen und Kernen sowie pflanzliche Öle.
Auch Lebensmittel, die viel Zink enthalten, tun bei Endometriose gut: Eier, Rindfleisch, Leber, Austern, Shrimps, Weizenkleie, Kürbis- und Sonnenblumenkerne sowie Käse sind einige Beispiele.
Magnesium wirkt ebenfalls krampflösend und sollte daher zur richtigen Ernährung bei Endometriose gehören. Ein hoher Anteil davon steckt zum Beispiel in Bananen, Hülsenfrüchten und Sprossen. Auch Avocados Brokkoli, Spinat, Basilikum, Dill und Nüsse sind reich an Magnesium.
Die richtige Ernährung bei Endometriose enthält außerdem Antioxidantien. Diese Radikalfänger stecken unter anderem in Blaubeeren, Tomaten, Kartoffeln, Karotten, Äpfeln, Zwiebeln, Kaffee und Nüssen.
Schokolade macht alles besser. Das trifft zumindest bei Endometriose physiologisch tatsächlich zu. Dunkle Schokolade enthält sogenannte Bioflavonoide – sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Östrogen-Bildung blockieren. Dies ist insofern gut, als dass die weiblichen Geschlechtshormone Endometriose vorantreiben. Grünes Obst und Gemüse, Zwiebeln sowie schwarzer und grüner Tee sind ebenfalls reich an Bioflavonoiden. Auch Sojaprodukte reduzieren die Östrogenbildung und sind daher für die Ernährung bei Endometriose sehr gut geeignet.
Welche Nahrungsmittel Sie bei Endometriose meiden sollten
Umgekehrt gibt es auch Lebensmittel, die Schmerzen und andere Symptome verstärken können. Histamin-haltige Nahrung gehört dazu. Am Uterus befinden sich Rezeptoren für den Neurotransmitter, wodurch Histamin Krämpfe verstärken kann. Anders als bei Laktoseintoleranz ist Histamin nicht eindeutig bestimmten Lebensmitteln zuzuordnen. Wein und Käse zählen jedoch dazu – ebenso rotes Fleisch (Rind, Schwein, Schaf, Wild), Tomaten, Auberginen, Spinat, Pilze, Erdbeeren oder Zitrusfrüchte.
Patientinnen sollten außerdem möglichst wenig Transfette zu sich nehmen, die vor allem in den drei Fs stecken: Fast Food, Fritiertes und Fertiggerichte. Viele Frauen beobachten außerdem, dass Milch und Milchprodukte die Schmerzen vor und während der Periode verstärken. Für die Ernährung bei Endometriose bieten sich daher pflanzliche Alternativen wie Hafer-, Mandel- oder Sojamilch an.
Wenn sich Endometrioseherde am Darm gebildet haben, treten oft ähnliche Reaktionen wie bei einer Glutenunverträglichkeit auf, weshalb ein Verzicht auf Weizenprodukte zu einer Verbesserung führen kann. Dies ist aber von Fall zu Fall unterschiedlich, weshalb die richtige Ernährung bei Endometriose auf jeden Fall mit den Arzt besprochen werden sollte.
Fazit zur richtigen Ernährung bei Endometriose
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es kein Allheilmittel oder Wunderrezept bei Endometriose gibt. Die Ernährung ist kein Ersatz für eine Therapie – sei es in Form von Medikamenten oder anderen Methoden – sondern kann lediglich die Symptome lindern. Jede Frau muss dabei selbst ausprobieren, welche Nahrungsmittel ihr gut tun und welche die Schmerzen verschlimmern. Was sich allerdings noch sagen lässt: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist bei Endometriose auf jeden Fall von Vorteil, denn je mehr Fettzellen sich im Körper befinden, desto mehr Östrogen wird gebildet und desto ungünstiger ist dies im Hinblick auf die Erkrankung. Übergewicht sollte daher auf jeden Fall reduziert werden.
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